Die römische Kleinstadt Juliomagus lag in der Nähe von Schleitheim nordwestlich von Schaffhausen. Ein kleines Museum zeigt die konservierten Überreste der Thermenanlage. Anlass für den Studienauftrag war der Wunsch, das Museum attraktiver zu gestalten und den schadhaften Schutzbau zu erneuern. Im heutigen Zustand schliesst sich das Museum gegenüber der Umgebung ab, ein Bezug zu benachbarten Siedlungsteilen und zur Landschaft lässt sich nur schwer herstellen.
Mit dem ausladenden Dach und den offenen Umschliessungswänden soll das Publikum willkommen geheissen werden. Von innen her gesehen bilden die Landschaft, die Bäume und Sträucher einen natürlichen Hintergrund der Ruinen. Damit werden die Umgebung und die noch nicht ausgegrabenen Bereiche Teil der Ausstellung.
Ein Turm macht das Museum von der Kantonsstrasse her besser sichtbar. Darin integrierte Periskope ermöglichen den Besuchern vom Museum aus die Umgebung zu betrachten. Ins Sehfeld überblendete Glasscheiben vermitteln in den festgesetzten Ausschnitten Informationen über Juliomagus zur Zeit der Römer.
Die bestehende Metallstruktur wird erhalten, deren Traglasten sind jedoch ausgereizt. Deshalb wird die schwere Eternitabdeckung durch ein leichtes Holzfachwerk ersetzt. Die mit einer rohen Holzschalung homogen verkleidete Dachuntersicht lässt das Dach über den Ruinen schweben und lenkt den Blick der Besucher nach unten zu den Ausgrabungen.
Studienauftrag auf Einladung, 2014
Bauherrschaft
Pro Juliomagus, Schaffhausen
Bauingenieur/Bauphysik
Pirmin Jung Schweiz AG, Rain
Mitarbeit
Giovanni Girotto