Das Richtkonzept von Meili Peter Architekten & Vogt Landschaftsarchitekten findet für die Thurgauerstrasse eine kraftvolle städtebauliche Antwort. Den wuchtigen existierenden Bauten werden ähnlich dimensionierte liegende, hohe und frei geformte Bauten gegenübergestellt. Eine den ganzen Perimeter umfassende grüne Hülle fasst die einzelnen Bauten der neuen Schule zusammen und erzeugt ein klar geschnittenes Volumen, welches die städtebauliche Situation beruhigt und sich gegenüber den benachbarten Bauten zu behaupten vermag. Als eine mit Kletterpflanzen bewachsene Konstruktion aus Stegen, Platten und festen Gebäudeteilen wird die Schule zu einem dreidimensional weitergedachten Bestandteil des neuen Quartierparks. Die rhythmisch gegliederte Stützenkonstruktion mit dem textilen Dachabschluss wickelt sich wie ein leichtes Spitzenkleid um die drei Bauten. Im Winter kommt die Struktur zum Vorschein, im Sommer wird das Kleid dichter und geschlossener. Die festen Gebäudeteile sind zurückhaltend gestaltet: Auf der Seite Thurgauerstrasse hält ein Sockel aus Sichtbeton mit wenigen Öffnungen die Anlage zusammen. Darauf stehen die mit weissen Fliesen verkleideten Häuser. Ihre Oberfläche reflektiert das Licht- und Schattenspiel des grünen Kleides.
Die innere Organisation folgt der Idee der Dezentralität: Das Raumprogramm mit 18, bzw. 20 Klassenzügen wird in überschaubare Einheiten aufgegliedert. Die neue Tagesschule funktioniert ähnlich wie eine Pavillonschule - mit dem einzigen Unterschied, dass die Pavillons (heute Cluster genannt) und die Wegverbindungen übereinandergestapelt und die gemeinschaftlichen Funktionen im darunter liegenden Sockel untergebracht sind. Damit entsteht eine räumlich spannende und dennoch kompakte Anlage mit vielfältigen Ein- Aus- und Durchblicken. Die Galerien, Plätze und Höfe haben einen kindgerechten Massstab, Nischen und Rückzugsorte, laden zur Interaktion, zum Beobachten und zum Inbesitznehmen ein.
Wettbewerb im offenen Verfahren, 2017
Bauherrschaft
Amt für Hochbauten
Stadt Zürich
Landschaftsarchitektur
Florian Bischoff Landschaftsarchitektur
Gebäude
8’700 m² SIA 416 / 40’200 m³ SIA 416
Rendering
Karin Gauch und
Fabien Schwartz
Mitarbeit
Michael Ulmer